WANN SPRICHT MAN VON EINER DEPRESSION ?
Der Name Depression kommt vom latein. depressum = bedrückt.
Die Depression ist eine psychische Erkrankung,die mit Freud – und Interesselosigkeit,
gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit einhergeht.
Depressives Erleben ist schwierig zu definieren,da eine Depression nicht wie ein
Gegenstand beschrieben oder mit den Sinnen erfasst werden kann.Mit depressiver Stimmung ist jedenfalls nicht Traurigkeit,sondern Niedergeschlagenheit gemeint. Im
Unterschied zur Trauer,die das Herz füllt,fühlt sich ein depressiver Patient innerlich leer,er ist voller Selbstvorwürfe und mit sich selbst beschäftigt.
Diese Erkrankung gab es schon im Altertum.Homer beschreibt schon im 8.Jahrhundert v. Chr.,die Not eines depressiven Menschen in der Ilias-eines Menschen,der planlos
herumirrt und in seiner Vereinsamung von Kummer und Verzweiflung geplagt ist.
Heute erkranken bis zu 20 % der Menschen in der westlichen Welt an Depressionen.
WAS WAR ZUERST DA ? DIE HENNE ODER DAS EI ?
Dem biologischen Modell der Depression entspricht die Tatsache,dass bei einer Depression zahlreiche Hirnbotenstoffe (Hirntransmitter) verändert sind. Umstritten ist,ob diese Veränderungen die Depression bewirken, oder selbst durch andere Faktoren bewirkt wurden.
Einen weiteren Faktor, vermutet man in einer genetischen Veränderung bei Erkrankten,wobei dies noch nicht nachgewiesen werden konnte.Jedenfalls fand man in Familien deutliche Häufungen und auch die Zwillingsforschung gibt solche Hinweise.
Es dürften auch noch psychologische und Persönlichkeitsfaktoren,sowie gesellschaftliche Umstände und Lebensereignisse von grosser Bedeutung sein,sodass man von einer multifaktoriellen Erkrankung sprechen kann.
Von der Weltgesundheitsbehörde wird ein vorliegen von einigen Symptomen gefordert,um von einer Depression zu sprechen :
DIAGNOSTISCHE LEITLINIEN DER DEPRESSIVEN EPISODE (NACH WHO) :
LEITSYMPTOME :
- Depressive Stimmung:die meiste Zeit des Tages ; fast jeden Tag ; mindestens während 2 Wochen.
- Verlust von Interesse und Freude
- Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit
ZUSATZSYMPTOME :
- Verminderte Konzentration
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit (Selbstvorwürfe).
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken,suizidales Verhalten,erfolgte Selbstverletzung
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
VERSCHIEDENE EINTEILUNGEN DER DEPRESSIONEN ;
Anpassungsstörung : durch äussere Umstände ausgelöst.
Psychotische Depression : oft mit Wahnideen einhergehend
Dysthyme Störung : Grundlage ist ein Konflikt
Major depression : Vollbild einer schweren Depression
Minor depression : mildere depressive Verstimmung
Episodische Störung : vorübergehende Depression
Unipolare Störung : nur depressive Störungen
Bipolare Störung : neben depressiven Episoden auch manische Zustände.
Saisonale Depressionen : nur im Winter mit vermehrter Müdigkeit , und häufig
gesteigertem Schlaf-und Essbedürfnis.
BEHANDLUNG der DEPRESSION mit HOMÖOPATHISCHEN ARZNEIEN :
Blickt man in homöopathische Nachschlagewerke finden sich zahllose Arzneien,mit
denen man Depressionen behandeln kann.Unbedingt erforderlich ist das Erfassen des
gesamten erkrankten Menschen um die in diesem Augenblick notwendige, nur dieser Person entsprechende , Arznei zu finden.
Jeder Patient muss sich unbedingt im klaren sein,ob er eine homöopathische
Behandlung wünscht, und welche Aussichten auf Erfolg bestehen.
Es soll daher am Beginn ein Gespräch mit dem homöopathischen Behandler
stattfinden,ob eine homöopathische Behandlung allein zielführend ist,oder ob diese nur
zusätzlich zu einer schulmedizinischen Therapie erfolgen soll.
Das Gespräch umfasst auch,ob eine Krankschreibung sinnvoll ist,sollte diese noch nicht erfolgt sein , und welche zusätzlichen Massnahmen ergriffen werden sollen.
MEINE TIPPS AN BETROFFENE :
- Zögern sie nicht ärztliche Hilfe anzunehmen.
- Gönnen sie sich Entlastungen.
- Betrachten sie jeden Tag für sich – versuchen sie , nicht in Vergangenheit, oder Zukunft zu blicken.
- Strukturieren sie jeden Tag (regelmässiger Lebensrhythmus mit einzelnen Punkten)
z.B. essen,Zeitung lesen,spazieren gehen etc. - Die vertraute Umgebung sollte nicht verlassen werden – fahren sie nicht weg (z.B. auf Urlaub).
- Weinen ist gut – falls möglich – es erleichtert und ist gut gegen Stress.
- Körperliche Bewegung – egal welcher Art hebt die Stimmung – sie werden sehen.
- Versuchen sie grübeln mit Musik,Fernsehen,Lektüre zu unterbrechen.
- Sprechen sie mit anderen über ihre Probleme ,ihr Homöopath hat viel Zeit für sie , evtl. auch mit einem Psychotherapeuten oder auch in einer Selbsthilfegruppe.
- Auch bei Appetitmangel : versuchen sie das Nötigste zu essen und trinken – ihr Körper braucht Kraft.
- Auch nach einer Depression : arbeiten sie Probleme auf – auch homöopathische
Begleittherapie bringt sie Stück für Stück vorwärts.
MEINE TIPPS FÜR PARTNER VON DEPRESSIVEN MENSCHEN :
- Nehmen sie depressive Not ernst.Fühlen sie sich ein,auch wenn sie Depression nicht kennen.
- Das berühmte „reiss dich zusammen “ ist das letzte,das ein Erkrankter braucht.
- Erteilen sie keine Ratschläge – nehmen sie Anteil.
- Unterlassen sie ständige Aufheiterungsversuche.
- Der Umgang mit Depressiven ist belastend – machen sie sich Mut.
- Unterstützen sie die alltäglichen Gewohnheiten des Partners.
- Zeigen sie Verständnis,dass der Partner keine positiven Gefühle zeigen kann , und oft keine sexuelle Lust hat.
- Unterstützen sie die ärztlichen Massnahmen.
- Patienten haben wenig Antrieb – sie können helfen positive Schritte wie Spazierengehen zu setzen.
- Schwere Entscheidungen sollten in dieser Phase nicht getroffen werden (z.B. Berufswechsel,Scheidung).
- Gönnen sie sich selbst etwas , und unterhalten sie selbst Kontakte zu Freunden ,
um von Depressivität nicht angesteckt zu werden. - Eigene Schuldgefühle,persönliche Sorgen , oder aufkommende Verstimmungen ,
mit einem Vertrauten bzw. einer Fachperson besprechen.